Thoughts & Insights
Der Kosmos im Kopf als Urgrund der Kunst
Noch bevor das Hubble-Teleskop überhaupt zu seiner Reise in die Tiefen des Alls aufbrach und lange bevor wir seine ersten fantastischen Bilder von Sternennebeln und Galaxien auf der Erde empfangen haben, malte OUBEY in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts eine Reihe von Bildern, denen auch einer der fünf Bände des MINDKISS Buchs gewidmet ist. Dieser Band trägt den Titel „Der Kosmos im Kopf als Urgrund der Kunst“.
Eins dieser Bilder wirkt auf den ersten Blick wie ein dunkles Geheimnis. In ihrem Encounter mit diesem Bild, der im Februar 2010 stattfand, entschlüsselt die Astronomin Dr. Cecilia Scorza vom Max Planck Institut für Astronomie in Heidelberg dieses dunkle Geheimnis aus ihrer Sicht.
„Das ist ein mutiger Blick“
Für sie zeigt dieses Bild „das Weltall ganz am Anfang, als die ersten Galaxien entstanden sind. In der Astronomie sind wir noch nicht so weit. Wir ahnen, dass es so war wie ich das hier sehe. Aber wir haben noch nicht die Chance gehabt, diese Ursprünge zu sehen. Vielleicht ist es eine Frage von ein oder zwei Jahren bis wir so etwas vor unseren Teleskopen sehen können.“
Wenn OUBEY malte, dann war das ein Akt, in dem er die in seinem Kopf bereits vollendeten Bilder möglichst „originalgetreu“ zu materialisieren versuchte. Um Mitte der 80er Jahre ein Bild wie dieses malen zu können, muss er wohl „den Kosmos im Kopf“ gehabt haben. Sobald die Teleskope der neuen Generation so weit sind, uns reale Bilder aus der Zeit der Entstehung des Universums übermitteln zu können, wird OUBEYs „mutiger Blick“ für uns mit diesen realen Bildern vergleichbar sein. Leider nicht mehr für ihn selbst.
Den kompletten Encounter von Dr. Cecilia Scorza mit diesem Bild von OUBEY kann man hier anschauen.
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