Elena ist in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich und einzigartig. Als erste klassisch ausgebildete Maori Violinistin hat sie auf Neuseeland den Rang einer „cultural icon“. In ihrer Kunst verbindet sich die Welt der westlich geprägten klassischen Musik mit der Welt der Maori Kultur auf sehr eigenwillige und innovative Weise.
Elenas epische Inszenierung „Cultural Symphony“ stellt dies eindrucksvoll unter Beweis. Sie lässt das Publikum spüren, dass Kultur universal ist, etwas das in jedem Menschen lebt ist. Aufgrund des überwältigenden Erfolgs ihrer „Cultural Symphony“ beim China Shanghai International Arts Festival 2006, der ersten Teilnahme Neuseelands an diesem Festival überhaupt, erhielt sie die Einladung, Ozeanien bei der Eröffnungszeremonie derWeltausstellung in Shanghai im Jahr 2010 zu vertreten. Ihre spektakuläre Darbietung reihte sich ein die Bühnenauftritte von Meistern ihres Fachs wie Jackie Chan, Lang Lang und Andrea Bocelli.
Als ich Elena im März 2012 mit OUBEYs Bild in Wellington besuchte, hatte ich zu meiner Überraschung erst einmal dreißig Höhenmeter im Korb einer winzig kleinen, ziemlich abenteuerlichen Privatseilbahn zu überwinden, die unmittelbar zur Terrasse ihres Hauses hinaufführte. Die Zitterpartie dieses steilen Aufstiegs war es wert.
OUBEY sagte einmal, er hoffe, dass seine Bilder einen Ureinwohner Australiens genauso faszinieren wie einen Bewohner von New York. Am Beispiel der Maori Violonistin Elena konnte ich erleben, dass seine Bilder tatsächlich die Ausdruckskraft einer universalen Sprache haben, die keiner Erklärung und keiner Übersetzung bedarf. Und das, obwohl sie keinerlei gegenständliche Anhaltspunkte für die kulturübergreifende Wiedererkennung von Bekanntem bieten.
Jeder Encounter hat seinen eigenen Charakter. Der Encounter von Elena mit diesem Bild von OUBEY ist für mich geprägt von großer Musikalität, von Spontaneität ebenso wie von Feinfühligkeit, vom Geist der Maori ebenso wie vom Verständnis für das kompositorische Schaffen der großen Meister der Klassik.