Thoughts & Insights
OUBEY@Global Peter Drucker Forum in Wien
“Was wir heute brauchen, sind keine visionären Vordenker, sondern neugierige Grenzgänger, denn Grenzgänger halten Komplexität aus”, lautete eine der zentralen Aussagen von Prof. Peter Kruse in seinem Vortrag zur Ausstellungseröffnung der OUBEY Global Encounter Tour in Berlin am 21. März 2013.
Kruse ist in Deutschland bestens bekannt für seine Erforschung der Leistungsfähigkeit und Funktionsweise von Selbstorganisation und intelligenten Netzwerken, für seine fundierten Kulturanalysen sowie für seine zuweilen provozierenden und polarisierenden Thesen. Aus einem bis dahin so nicht gekannten Blickwinkel schaute er auf OUBEY und den eigenwilligen Entstehungsprozess seines künstlerischen Werkes, der geprägt war von den Eigenschaften und Fähigkeiten eines neugierigen Grenzgängers.
Nun erhält OUBEYs Kunst im Rahmen des diesjährigen Drucker Forums einen ungewöhnlichen Präsentationsraum, der zugleich ein Resonanzraum der besonderen Art sein wird. Menschen aus aller Welt kommen zwei Tage lang in Wien zusammen, um sich mit Fragen des Komplexitätsmanagements zu beschäftigen und werden sich mit Hilfe der Sprache hierüber auf hohem Niveau austauschen. Werden über Ansätze, Modelle und Konzepte sprechen und der Frage nachgehen, was zu tun ist, damit Manager besser und erfolgreicher mit der Herausforderung zunehmender Komplexität und Dynamik umgehen können als bisher. Inmitten dieses Austauschs werden einige von OUBEYs Bildern ganz still, aber in einer universal verständlichen Sprache die keiner Worte bedarf, ihren eigenen Beitrag zum Verständnis dessen leisten, was Komplexität ist und was sie in uns auslöst. Eine Einladung zu neugierigem Grenzgängertum.
Auf den ersten Blick scheint es keinen offensichtlichen Zusammenhang zu geben – weder zwischen Kunst und Management im allgemeinen noch zwischen Management und OUBEYs Kunst im besonderen. Der Zusammenhang entsteht in diesem Fall erst durch das Thema der Komplexität – ein Thema, mit dem OUBEY sich zeit seines Lebens und weit über sein künstlerisches Schaffen hinaus sehr intensiv auseinandergesetzt hat, seit er im Jahr 1981 “Dialog mit der Natur” von Ilya Prigogine las. Eine geistige Auseinandersetzung mit Komplexität, Ganzheitlichkeit und Vernetzung von bahnbrechender Bedeutung in ihrer Zeit.
Es mag naheliegend sein zu glauben, dass es für einen Künstler einfacher sei, Lösungen für den Umgang mit Komplexität zu finden als für einen Manager. Für Künstler beginnt der freie und kreative Prozess im Sinne des neugierigen Grenzgängertums jedoch genauso wie für jeden anderen Menschen auch – mit der Entschlossenheit, konsequent den eigenen Weg zu gehen und der Fähigkeit, die eigenen Handlungsspielräume kontinuierlich zu erweitern.
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