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Uganda
Published January 7, 2016
WIFE OF GERMAN ARTIST KEEPS LATE HUSBAND’S LEGACY ALIVE IN UGANDA
By Samuel Lutwama
After his sudden death, his longtime partner decided the best way to honor his artistic legacy was to bring his work into the public eye, but in the way that would reflect the mind of artist Oubey himself.
Ever heard the old saying, “Behind every great ma, there is a great woman?”
Such can be said of German Dagmar Woyde- Koehler, the wife of German artist Oubey who died car accident in 2004. Then at 46, he had been preparing his first exhibition after a 12-year period of seclusion from the public eye. After his sudden death, his longtime partner decided the best way to honor his artistic legacy was to bring his work into the public eye, but in the way that would reflect the mind of artist Oubey himself.
“I decided the best way to honor his awesome artwork was to that that would reflect his intended mission of sharing, exploring and discovering the secrets of painting through personal encounters,” Dagmar said. She founded Oubey Mindkiss Project and began exhibiting a number of his painting globally.
In December, she made a seventh stopover of Global Encounter at the experimental exhibition where she showcased Oubey’s paintings at Nagenda International Academy of Art and Design (NIAAD), Kampala.
The workshop was opened by Dr. Kizito Maria Kasule of NIAAD and was attended by over 60 participants composed of various celebrated artists, among whom were Visual Arts Practitioner, Nuwa Wamala Nnyanzi.
The atmosphere at the exhibition was relaxed as intense according to, Annabelle Wanjiku Reeno, a gifted visual artist from Kenya.
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GALORE
Dagmar Woyde-Koehler – “Es geht darum, das Universum, vielleicht auch die vielen Universen, zu erforschen.”
Interview vom 27.06.2014
Zur Person
Dagmar Woyde-Koehler lebt in Karlsruhe. Sie ist Gründerin und Geschäftsführerin der new&able Unternehmensberatung und Leiterin des „Projekts OUBEY MINDKISS“ mit dem Sie das Oeuvre ihres verstorbenen Mannes OUBEY in die Welt trägt. Als Mitbegründerin und ehemalige Leiterin der EnBW-Akademie und Trägerin des ‚Chief Learning Officer Awards’ hat Sie ein vielfältiges Leben gelebt. OUBEYS Kunst und Dagmar Woyde-Koehlers Projekt überzeugten den New Yorker Stefan Sagmeister, Cover-Designer der Rolling Stones, davon, das erste Buch über OUBEY und seine Kunst zu gestalten. Es wurde mit mehreren renommierten Design-Preisen ausgezeichnet, darunter auch der red dot Design-Award. Namhafte Professoren verschiedenster Fachgebiete, darunter Neurophysiologen, Astrophysiker, Komplexitätstheoretiker, Forscher Extraterrestrischer Intelligenz, Quantenphysiker, Biologen und weitere werden von Dagmar Woyde-Koehler mit Bildern ihres verstorbenen Mannes besucht und erzählen auf Video, was Sie darüber denken. Die Videos und alles weitere über OUBEY und das MINDKISS-Projekt ist im Internet unter www.oubey.com zu finden.
13.05.2014, Karlsruhe. Wir treffen mit Dagmar Woyde-Koehler auf eine ausgeglichene Dame, die mit freundlichem Schalk ihre Welten zwischen Kunst, Chaos, Unternehmertum, einer großen Liebe und vielen Nuancen dazwischen beleuchtet. Inmitten der Bilder in dem seit zehn Jahren nahezu unveränderten Atelier Ihres verstorbenen Ehemanns OUBEY geht es immer wieder um das Größtmögliche: die grundsätzlichen Strukturen, das Weltall, die Zukunft. Verblüffend dabei ist die konsequente Bodenhaftung. Während eines Gespräches, das erst nach Stunden endet, glaubt man zu den ersten zu gehören, die einem bald global relevanten Künstler begegnen, der ohne seine Witwe nicht in die Welt getragen würde.
Frau Woyde-Koehler, was ist ein „Mindkiss“ – der Name des Projektes, mit dem die Kunst Ihres verstorbenen Gatten erhalten und erschlossen werden soll?
Dagmar Woyde-Koehler: Ein Mindkiss ist möglich, wenn sich Energieströme zwischen Gehirnen oder auch Mensch und Natur synchronisieren. Ich glaube zum Beispiel, dass Wale und Delfine absolut in der Lage sind, so etwas wie Mindkiss zu erleben. Wenn die Energie fließt und du spürst, dass du eins bist mit Denken und Fühlen, mit etwas anderem oder jemand anderem, dann findet so ein Mindkiss statt. Und der Rest ist ein Geheimnis. Erklären Sie mir, was Liebe ist – bis zu einem gewissen Punkt kann man es beschreiben und darstellen, aber erklären kann man das nicht. Überhaupt nicht. Mindkiss ist auch der Name der einzigen Ausstellung, die OUBEY Zeit seines Lebens hatte. Er hat dieses Wort erfunden.
Haben Sie je einen Mindkiss erlebt?
Ja, viele. So viele, dass ich es gar nicht sagen kann. Das war, glaube ich, das, wovon er auf der einen Seite gelebt hat – also von dieser geistigen Verbundenheit, die dich küsst. Das alte Bild war die Muse, hier ist es noch einmal etwas anderes. Ich glaube auch, dass sich aus der Begegnung mit OUBEYS Kunst Mindkisses ergeben können. Das sagen mir auch die Menschen immer wieder.
Das gesamte Interview finden Sie gegen Credits im Wert von 0,90 Euro auf Galore.
brand eins
Heft 01/Januar 2014, Seiten 100-106
http://www.brandeins.de/
04.01.2014
„Wir haben uns erkannt“
Dagmar Woyde-Koehler hegt Geist und Erbe ihres verstorbenen Mannes: Mehr als tausend Bilder, Zeichnungen, Notizen. Und sie reist dafür, wenn es sein muss, bis ans Ende der Welt.
Eine Liebesgeschichte
Text: Erwin Koch
Photo: Harmut Nägele
Sie ist Lehrerin, er Student. Mit einer Freundin kommt sie ins „Kap“, Kapellenstraße 68, uns setzt sich zu ihm an den Tisch. Es ist ein schwüler Tag im August 1983 in Karlsruhe. Die Frau heißt Dagmar, er Oubey, alle riefen ihn so, Oubey. Sein bürgerlicher Name war Rudi Wendelin Koehler, sagt Dagmar Woyde-Koehler, Witwe im zehnten Jahr.
Sie sei Lehrerin am Albertus Magnus Gymnasium, Deutsch und Geschichte.
Macht das Spaß?, fragt der Mann.
Dagmar lacht. Und du?
Architektur.
Macht das Spaß?
Nicht wirklich.
Sie reden und trinken. Er kann nicht nach Hause, wartet auf einen Freund, der unterwegs mit dem Schlüssel zu seiner, Oubeys, Wohnung. Dagmar grinst. Ein halbes Jahr zuvor, im Fasching, war sie mit Freunden schon einmal in dieser Kneipe, und als sie das „Kap“ verließen, platzte es aus ihr heraus: Noch im Laufe dieses Jahres werde ich hier drin den Mann meines Lebens treffen!
Irgendwann sagt Dagmar, in ihrer WG seien drei Betten frei. Sie gehen durch die Nacht und reden. Er ist 25, sie 30. Sie erzählt aus ihrer Zeit in Speyer, Stuttgart, Heidelberg, er vom Studium, von einem Professor, Visionäre, der sich Dinge denke, die weit in der Zukunft lägen, riesige Städte, wo die Menschen dank modernster Technik auf engstem Raum leben, umgeben von Urwald, Integral Urban, oder sogar Raumkolonien im Weltall, für die Aussiedlung der Menschheit gebaut.
Am frühen Morgen schlafen sie ein, wachen erst am Nachmittag auf, wandern im Schlossgarten, kaufen ein, kochen, reden, reden.
Drei Tage ging das so, danach waren wir untrennbar, sind es bis heute, sagt Dagmar Woyde-Koehler, 60, und fährt sich durchs kurze dunkle Haar.
Gab es nichts, das Sie an ihm nicht mochten?
Sie trinkt einen Schluck Tee und setzt die Tasse auf dem gläsernen Tisch ins Oubeys Atelier ab.
Ich mochte ihn, wie er war. Genau so! Wir sind uns begegnet, wir haben uns erkannt und blieben zusammen.
Ich male, sagt Oubey.
Dagmar besucht ihn in seiner kleinen Wohnung. Er nennt ihr die Namen der Bilder, „die Reise der Monaden“, „Grünes Bild“, „Morphogenese“. Sie sagt, Oubey du malst wunderbar, ich liebe, was du machst.
Er zieht zu ihr in die Jollystraße 45, lebt mit Dagmar in ihrem Zimmer und malt, Pigmentgemisch auf beschichteter Hartfaserplatte. Sie sitzt auf dem Bett und liest, während er die Farben rührt, eine Mixtur, die Oubey keinem verrät.
Wenn Sie weiterlesen möchten, finden Sie den gesamten Artikel hier.
Der Tagesspiegel
http://www.tagesspiegel.de/
23.03.2013
Aus Karlsruhe nach San Francisco: Kunst von OUBEY
Barbara Munker und Christian Fahrenbach, FOCUS Online / dpa
Ein Künstler hat 1992 seine erste Ausstellung. Er verkauft Werke für tausende D-Mark. Zwölf Jahre später ein Unfall, der Mann stirbt. Seine Frau trägt seine Vision in die Welt. Jetzt stellt sie den Künstler Oubey in San Francisco vor. Verkaufen will sie nicht.
San Francisco/Karlsruhe (dpa) – Dafür, dass sie mit dem Kunstbetrieb kaum etwas zu tun haben will, hat der 2004 gestorbene deutsche Künstler Oubey sie recht weit gebracht. In San Francisco – und via Livestream weltweit im Netz (ab 19.30 MEZ) – präsentiert die Karlsruherin Dagmar Woyde-Köhler am Samstag (20. Oktober) Werke ihres Mannes. Es ist keine gewöhnliche Ausstellung, Oubeys Kunst lässt sich in keine Schublade stecken. Zusammen mit dem Goethe-Institut lädt Woyde-Köhler zu einem Symposium ein. Der Titel: Durch Kunst zur Wissenschaft.
Aus Deutschland hat sie acht Kunstwerke mitgebracht, darunter drei Star Pixel, auf Hartfaserplatten gemalte Sternenbilder aus Oubeys letzter Schaffensphase. «Tausend wollte er malen, dann kam der Unfall, 85 sind fertig geworden», sagt seine Frau über den Künstler, der sich in seinen Werken von der Physik Einsteins, der Philosophie der Griechen, von Science-Fiction, Astronomie und Meereskunde prägen ließ.
In so genannten «Encounters» (Begegnungen) fängt Woyde-Köhler auf Video Reaktionen ein von Forschern, Denkern und Kreativen aus Bereichen, die auf den ersten Blick nichts mit Malkunst zu tun haben. Da erklärt ein Psychologe, eine Sängerin, ein Gehirnforscher und ein Science-Fiction-Autor, was das Betrachten der Oubey-Bilder in ihnen auslöst, welche Verbindungen sie zu ihrer eigenen Arbeit sehen. Die Reaktionen sind Teil des Projekts «Oubey Encounter Projekt», auch in San Francisco werden weitere Begegnungen gedreht.
Dabei ist der Astronom Seth Shostak vom SETI-Institut, Experte für die Suche nach außerirdischer Intelligenz. Und andere «geniale Gesprächspartner» aus San Franciscos Nachbarschaft Silicon Valley, sagt Goethe-Institutsleiterin Sabine Erlenwein über die «Verbindung von Oubeys Werk mit diesen Denkfabriken».
Oubey war rund zwei Jahrzehnte ein echter Pionier: Mit dem Amiga 500-Computer zeichnete er in den 80er Jahren Bilder digital nach. 1992 folgte eine Ausstellung dieser «PhotonPaintings» mit einem Dutzend Bilder. «Der Erfolg war groß», sagt Woyde-Köhler. Rund zwei Drittel habe er verkauft, bis zu 8000 D-Mark pro Stück dafür erhalten, erzählt seine Frau heute.
Doch mit dem Erfolg kamen auch die Selbstzweifel und die Frage, wie sehr der Kunstbetrieb den Künstler korrumpiert. Oubey zieht sich aus diesem lauten Betrieb und von den Erwartungen der Sammler zurück. Erst zwölf Jahre später will er sich mit neuen Werken wieder öffentlich zeigen. Dann kam der Schock: Mitten in den Vorbereitungen zu einer Ausstellung stirbt Oubey bei einem Unfall.
Nach einer ersten Trauerphase entscheidet sich seine Frau, das Werk ihres Mannes mit dem Projekt «Mindkiss» fortzusetzen. «Das sollte trotzdem nie in die Schublade “Witwenprojekt”», sagt sie. Vielmehr wolle sie Oubey an die Öffentlichkeit bringen. Von Karlsruhe aus schreibt sie in die Welt, entwickelt die «Encounters». Es funktioniert: Viele wollen sie treffen und sich mit den Bildern auseinanderzusetzen. «Die sehen Dinge, die hätte ich nie gesehen. Ich lerne unglaublich viel.»
Der Stargrafiker Stefan Sagmeister, der mit Werbespots, Plakaten und CD-Covers für die Rolling Stones und David Byrne Kultstatus erreichte, entwarf ein fünfbändiges Kunstbuch mit Oubeys Werken. «Oubey Mindkiss» brachte ihm drei große Designpreise in den USA ein.
Um Geld gehe es ihr nicht, erklärt Woyde-Köhler, die als Geschäftsführerin einer Weiterbildungsakademie bei einem Energieversorger arbeitet. «Ich brauche das Geld nicht – und deshalb frage ich: Was ist wirklich sinnvoll?» Deshalb will sie die hinterlassenen Werke ihres Mannes auch nicht verkaufen, erklärt sie. «Ich möchte schauen, ob man vom Betrieb entkoppelt Aufmerksamkeit erzeugen kann.»
Mit dem Werk ihres Mannes könnte Woyde-Köhler viele Ausstellungen bestreiten, rund 1400 Kunstwerke habe er hinterlassen, sagt sie. Angst, dass sich niemand mehr für seine Kunst interessiert, habe sie nicht. «Es ging um Strukturen, Prozesse, Abstraktes, Chaos und Ordnung», führt Woyde-Köhler aus. Die Zeit arbeite für diese Themen. «Wer redet heute nicht über Komplexität?», fragt sie.
Internet
– [Focus Online] (http://www.focus.de)
– [Live-Stream in San Francisco](http://livestream.oubey.com)
– [Goethe Institut](http://dpaq.de/3cxNS)
Orte
– [Goethe Institut](530 Bush Street, San Francisco, USA)
(dpa-Interview – Drei Fragen, drei Antworten)
Künstlerwitwe geht mit OUBEY-Werken auf Weltreise
Barbara Munker, dpa
Die Witwe des deutschen Künstlers Oubey will sein Werk weltweit bekanntmachen. Ein Symposium im Goethe-Institut in San Francisco soll dabei helfen.
San Francisco (dpa) – Freiwillig abgeschottet von der Öffentlichkeit schuf der Künstler Oubey bis zu seinem Unfalltod 2004 ein facettenreiches Werk, das jetzt im Internet und durch Kunstaktionen immer mehr Beachtung findet. Sie wolle «raus aus der Exklusivität, rein in eine breitere Öffentlichkeit», sagte seine Witwe Dagmar Woyde-Köhler der Nachrichtenagentur dpa vor der Präsentation am Samstag in San Francisco.
Eine traditionelle Ausstellung mit Oubey-Werken gibt es nicht. Sie arbeiten hauptsächlich übers Netz an einer weltweiten Verbreitung?
Woyde-Köhler: «Ich kann mit jedem in der ganzen Welt in Kontakt treten und überall Menschen für meine “Encounters” finden. Über meinen Blog sind die Seitenabrufe sehr stark gestiegen. Oubey hatte immer die Idee, dass seine Bilder einen universellen Charakter haben, keine Sprache oder Erklärung brauchen. Er hat mal gesagt, dass er sich wünscht, dass seine Bilder einen Eskimo genauso faszinieren wie einen Ureinwohner Australiens. Das war einer der Impulse, dass ich mit den Bildern um die Welt reise, um zu sehen, ob seine Hoffnung stimmt, dass alle Menschen damit etwas anfangen können.»
Wie sind Sie nach dem Tod ihres Mannes das Projekt, sein Werk in Erinnerung zu halten, angegangen?
Woyde-Köhler: «Als ich am Anfang Leuten erzählte, was ich vorhabe, da haben die abgewunken und gesagt, das können Sie vergessen. Einen Künstler, den keiner kennt, der nicht mehr lebt, der sich nicht mehr zu seinem Werk äußern kann. Und Sie wollen nichts verkaufen, wie soll das funktionieren? Es funktioniert, weil dahinter eine ganz andere Idee steht. Es geht nicht darum, Oubey in der Kunstwelt “als den größten Künstler aller Zeiten” berühmt zu machen. Ich bin in der glücklichen Lage, die ganzen Unternehmungen für das Projekt selbst finanzieren zu können. Andere bauen sich Häuser und kaufen Aktien, ich investiere sozusagen in Oubey. Es ist ein Traum von mir, einen Sponsor für ein Museum zu finden und einen Ort zu schaffen, wo die Bilder in dem Kontext zu sehen sind, aus dem sie entstanden sind. Wo die Philosophie, die Naturwissenschaften, das Experimentelle und das Spielerische erlebbar werden.»
Für Ihre «Encounters» suchen Sie gewöhnlich Betrachter in deren privater Umgebung auf. In San Francisco werden sie erstmals eine öffentliche Begegnung durchführen. Wie läuft das ab?
Woyde-Köhler: «In einem Raum steht ein verhülltes Bild auf einer Staffelei. Eine oder mehrere Personen können dort ein “Encounter” erleben. Das Tuch wird weggenommen, sie sehen das Bild und reagieren darauf. Das wird gefilmt und geschnitten und wenn sie einverstanden sind, dann kommt das Video ins Netz. Ich möchte gerne, dass die Menschen Mut entwickeln und sich eine Reaktion zutrauen. Gerade in der Kunst wird von Experten oft ein kontraproduktiver Respekt vor Kunstwerken eingeflößt. Diesen Respekt sollen die Betrachter im positiven Sinne verlieren.»
Internet
– [Live-Stream in San Francisco](http://livestream.oubey.com)
– [Goethe Institut](http://dpaq.de/3cxNS)
Orte
– [Goethe Institut](530 Bush Street, San Francisco, USA)
we_magazine
www.we-magazine.net
Mai 2012
dpa
www.dpa.de
14. Oktober 2011
Stefan Sagmeister gilt als «Enfant terrible» der Designerwelt. Mit seinen CD-Covers für Lou Reed, Werbespots, Installationen und Büchern hat er weltweit Kultstatus erreicht. In Paris rückt er derzeit auch das Werk des deutschen Künstlers Oubey ins Scheinwerferlicht.
Paris/New York (dpa) – An der Ausstellungswand zwei Bilder. Das obere zeigt ein Sofa, auf dem ein Mann in Unterhose sitzt. Das untere zeigt denselben Mann zwei Wochen später, nur etwas fülliger und umgeben von Cola-Dosen, Joghurt und Keksen, Nahrungsmittel, die er konsumiert hat. Der Mann auf dem Plakat ist Stefan Sagmeister selber. Der Designer hat es für eine Ausstellung in Osaka und Tokio entworfen.
Sagmeister ist nicht nur ein talentierter Grafikdesigner, sondern auch ein brillanter Verkäufer. Dabei zögert der in New York lebende Österreicher nicht, sich selbst zu verkaufen. Unter dem Titel «Sagmeister: Another exhibit about promotion and sales material» zeigt das Pariser Museum für Dekorative Künste seit Donnerstag die erste große Einzelausstellung des Stargrafikers, der seinen Ruhm den Platten- und CD-Covers für Lou Reed, die Rolling Stones, David Byrne und Pat Metheny verdankt, in Frankreich.
An den Wänden und in den Vitrinen des Pariser Museums, das gleich neben dem Louvre liegt, werden Sagmeisters Auftragsarbeiten aus den vergangenen sieben Jahren gezeigt: Plakate, Installationen, Arbeiten für soziale Projekte und Designbücher. Während Sagmeister zu Beginn seiner Karriere vorwiegend Kommerzielles vermarktete, wendet er sich heute immer mehr unkonventionellen Bereichen zu und versucht, die Brücke zwischen Kunst und Kommerz zu schlagen.
«Mindkiss» ist eines seiner Designbücher, das in der bis zum 19. Februar dauernden Ausstellung zu sehen ist. Ein fünfbändiges Kunstbuch von Werken des Karlsruher Künstlers Oubey, der 2004 im Alter von 46 Jahren bei einem Autounfall tödlich verunglückte. Von Oubeys mehr als 1000 Bildern, die er hinterlassen hat, sind rund 80 in dem mehrbändigen Kunstbuch vereint. Der Schuber gleicht einer Plastik und erinnert an ein Meer von Meteoritensplittern.
Sagmeister hatte Oubey nicht mehr kennengelernt, ist aber von der Vielfalt und der Thematik seines Werks begeistert. «Das Thema des bis zu seinem Tod praktisch unbekannten Künstlers war die Verbindung von Kunst und Wissenschaft, eine Kombination, die auch mich in den Bann zieht. Außerdem hat mich die Tatsache fasziniert, dass Oubeys Witwe praktisch ihr gesamtes Leben der Popularisierung seiner Kunst widmet», sagte der Designer der Nachrichtenagentur dpa.
Oubeys Malerei fasziniert durch ihre Ausdrucksstärke und irritiert durch ihren Eklektizismus. Der Künstler setzt sich in seinen Werken mit der Physik Einsteins und Heisenbergs auseinander, mit der Metaphysik von Leibniz, der Philosophie der Griechen, der Lyrik von Celan und Rilke. Oubeys Kunst lässt sich in keine Schublade stecken. Auch darin gleicht er Sagmeister. «Er war ein Einzelkämpfer, der teils zum abstrakten Expressionismus neigte, aber auch auf die Pop Art zuging», sagte Sagmeister in New York.
Für die Kunstbände «Oubey Mindkiss» hat Sagmeister drei große Designpreise in den USA gewonnen. Vor Paris waren die Bücher in Lausanne (Schweiz) zu sehen. Außerdem stelle er sie bei seinen vielen Vorträgen in Europa, Asien und Nordamerika vor, sagt Sagmeister.
Oubeys Witwe, Dagmar Woyde-Köhler, verschafft dem Werk ihres Mannes derweil über eine Internetseite sowie einen Film Beachtung. Einmal im Jahr besucht sie Wissenschaftler verschiedener Disziplinen und bittet sie um Kommentare zu einem Bild. Diese «Encounters» (Begegnungen) sind als Videos ebenfalls online veröffentlicht. 2012 soll Oubeys Kunst im Rahmen einer Multi-Media-Show in San Francisco und voraussichtlich auch in New York zu sehen sein.
dpa
www.dpa.de
10. Oktober 2011
Der international gefragte Designer Stefan Sagmeister eröffnet eine Ausstellung über Kunst und Kommerz in Paris. Sagmeister ist Österreicher, arbeitet aber in New York. Zu seinen Exponaten gehören die preisgekrönten Kunstbücher mit den Bildern des Deutschen OUBEY.
Paris/New York (dpa) – Mit einer Ausstellung über grafisches Design in der Kunst und der Werbung stellt sich der gebürtige Österreicher Stefan Sagmeister jetzt in Paris vor. Sagmeister, der seit zwei Jahrzehnten in New York lebt, hat sich mit Platten- und CD-Hüllen für Lou Reed, die Rolling Stones, David Byrne, Aerosmith und Pat Metheny einen Namen gemacht. Für eine Buchreihe mit den Bildern des in frühen Jahren gestorbenen deutschen Künstlers OUBEY hatte er 2010 drei internationale Preise gewonnen, darunter den Design Award des Amerikanischen Instituts für Grafische Kunst.
Sagmeister arbeitet in seinem New Yorker Studio unter anderen für das Guggenheim Museum, Time Warner und den Kabelsender HBO. Zu seinen Auftraggebern gehört auch BMW. Einen Auftrag vom Weißen Haus lehnte er ab, weil er sich eigenen Angaben zufolge gerade eine Schaffenspause gönnte. Paris ist nach Berlin, Zürich, Wien, Prag, Osaka (Japan) und Seoul (Südkorea) die jüngste von gut einem Dutzend Weltstädten, die ihm Solo-Ausstellungen widmeten.
In einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa sagte der zweifache Grammy-Preisträger, er betrachte es als eine besondere Ehre, seine Arbeiten jetzt erstmals im Museum der Dekorativen Künste (Musée des Arts Décoratifs) von Paris zeigen zu dürfen. Außerdem sei es «ein Spass, dass unsere Entwürfe für kleine CD-Covers jetzt im gleichen Gebäude wie Da Vincis Mona Lisa und Van Eycks Madonna hängen». Die Designschau «Stefan Sagmeister: Eine weitere Ausstellung über Werbung und kommerzielles Material» wird am Donnerstag eröffnet und läuft bis zum 19. Februar 2012.
Die Kunstbände «OUBEY MINDKISS» mit Werken des Karlsruhers OUBEY hatte Sagmeister zuvor auch schon im schweizerischen Lausanne vorgestellt. «Natürlich zeige ich sie regelmäßig bei diversen Vorträgen, in der vergangenen Woche in Barcelona und Kopenhagen.» Oubey war mit nur 46 Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Er hinterließ Hunderte Bilder, die inzwischen unter anderem in den USA große Beachtung finden. Für 2012 ist dort eine Multi-Media-Show in Vorbereitung.
Sagmeister hatte OUBEY nicht mehr kennengelernt, ist aber von der Vielfalt und der Thematik dessen Werks begeistert. «Das Thema des bis zu seinem Tod praktisch unbekannten Künstlers war die Verbindung von Kunst und Wissenschaft, eine Kombination, die auch mich in den Bann zieht. Außerdem hat mich die Tatsache fasziniert, dass OUBEYs Witwe praktisch ihr gesamtes Leben der Popularisierung seiner Kunst widmet», sagte der Designer der dpa.
fginews
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Boulevard Baden
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Stern
Grammy-Gewinner Stefan Sagmeister designed Kunstbuch
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Bild am Sonntag
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