Thoughts & Insights
Denn die Kunst ist eine Tochter der Freiheit (Friedrich Schiller) – OUBEY MINDKISS feiert „5th Anniversary“
Am 5. Mai 2015 feiert das OUBEY MINDKISS Projekt seinen 5. Geburtstag mit einem Happening – dort, wo es am 23. März 2010 seine Geburtsstunde erlebte: im ZKM Karlsruhe.
Eigenwillig, radikal und konsequent –
Das Projekt nimmt sich alle Freiheiten. Auch die, den etablierten Kunstbetrieb zu ignorieren
Auch nach fünf Jahren erfolgreicher Arbeit im OUBEY MINDKISS Projekt, das auf dem vielseitigen Werk des früh verstorbenen Karlsruher Künstlers OUBEY basiert, verweigert sich Dagmar Woyde-Koehler, Initiatorin und treibende Kraft des Projekts, jeglicher Einordnung in etablierte Kategorien der Kunstwelt – eigenwillig und radikal. Abseits der etablierten Institutionen und Rezeptionsgewohnheiten und jenseits des großen Spektakels um Kunst, ist so mit MINDKISS innerhalb von fünf Jahren ein eigenes ungewöhnliches Kunstwerk entstanden. Die konsequente Nutzung des Internets spielt hierbei eine zentrale Rolle.
„Ich hänge die Bilder nicht irgendwohin und warte darauf, dass Menschen kommen, um sie sich anzuschauen. Ich bringe die Bilder zu den Menschen – nach Hause, ins Büro, ins Quantenlabor, ins Musikstudio oder den Senderaum; und ich bringe sie unter die Menschen, an Orte, wo sie nicht erwartet werden“, sagt Dagmar Woyde-Koehler. Solche Orte sind z.B. eine internationale Managementkonferenz, ein wissenschaftliches Symposium oder das Schulfest einer Maori-Schule. Von San Francisco über Wien bis nach Neuseeland reist sie dafür mit den Bildern. „Auf diese Weise erreiche ich ganz andere Menschen als dies üblicherweise möglich ist und ich erreiche sie sehr unmittelbar und persönlich – frei von jedem musealen Anspruch. Ich will sehen was passiert, ob und wie die Bilder ihre Wirkung entfalten und wahrgenommen werden, welche Gedanken und Assoziationen entstehen, wenn der museale und vor allem auch der kommerzielle Rahmen fehlt. Es gibt keine Interpretation und keinen Preis“ sagt Dagmar Woyde-Koehler. Verkaufen tut sie nicht.
In einem aktuellen Interview beantwortete sie die Fragen der Internetjournalistin Ulrike Reinhard:
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OUBEY MINDKISS – ein expandierendes Universum
Die individuellen Begegnungen zwischen OUBEYs Bildern und den unterschiedlichsten Menschen hält Dagmar Woyde-Koehler filmisch fest und stellt sie als „Encounters“ ins Internet. Mehr als 20 Videos stehen bereits online, darunter sind einige mit renommierten und zum Teil weltbekannten Wissenschaftlern unterschiedlichster Disziplinen. Sie alle haben ihre Gedanken und Assoziationen zu OUBEYs Bildern vor laufender Kamera mitgeteilt und damit einem weltweiten „Publikum“ zugänglich gemacht. Sie haben gezeigt, dass es geht, wie es geht, dass es Spaß macht und dass man keine Angst haben muss, etwas Falsches zu sagen, weil es kein falsch und kein richtig gibt in diesem Projekt. Nun trauen sich immer mehr Menschen, das auch zu tun. „Das finde ich großartig. Das ist eine sehr positive Wirkung, die das Projekt da entfaltet. Ich bin gespannt, wo wir in fünf Jahren sein werden“, meint Dagmar Woyde-Koehler, die Regisseurin des Ganzen.
„OUBEY schuf mit seinem künstlerischen Werk den substanziellen Kern des MINDKISS-Projektes. Ich schaffe nun nach seinem Tod mit MINDKISS den Freiraum, in dem sich Menschen aufs neugierige Entdecken einlassen können. Darin liegt ein großes Lustmoment – auch für mich selbst“, erklärt Dagmar Woyde-Koehler ihre Motivation. Dabei ist ein Prozess entstanden, an dem eine stetig wachsende Zahl an Menschen weltweit beteiligt ist. Ihre Resonanz, ihre Ideen und Vorschläge, ihre Lust an der interdisziplinären Auseinandersetzung mit OUBEYs Kunst, Kunst überhaupt, Wissenschaft, Philosophie und Science Fiction – das ist zu einem lebendigen, sich ständig weiterentwickelnden Kunstwerk geworden. Dies wurde nur möglich durch die konsequente Nutzung des Internets, das seit fünf Jahren der wichtigste Kanal des Projekts in die Öffentlichkeit ist. Lediglich das fünfbändige OUBEY MINDKISS Buch, vom New Yorker Grafikdesigner Stefan Sagmeister kongenial gestaltet und mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet, bildet hier eine Ausnahme.
Der Geist des lustvollen Entdeckens soll auch am 5. Mai im Karlsruher ZKM spürbar werden.
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