Thoughts & Insights

Ein merkwürdiger Zufall

„Hinter jedem lebenden Menschen stehen dreißig Geister; in diesem zahlenmäßigen Verhältnis sind die Verstorbenen den Lebenden überlegen. Seit Beginn der Urgeschichte sind rund hundert Milliarden menschliche Wesen auf Erden gewandelt.

Eine sonderbare Zahl, denn durch einen merkwürdigen Zufall gibt es etwa hundert Milliarden Sterne in unserem begrenzten Universum der Milchstraße. Also scheint für jeden Menschen, der je gelebt hat, in unserem Teil des Alls ein Stern.

Doch jeder dieser Sterne ist eine Sonne, oft eine hellere und herrlichere als der kleine uns am nächsten liegende Stern, den wir „Sonne“ nennen. Und viele – möglicherweise die meisten – dieser entfernten Sonnen besitzen Planeten, die sie umkreisen. Fraglos gibt es daher genügend Land im All, um jeden Typ menschlicher Spezies, vom ersten Affenmenschen bis zu uns, seinen eigenen privaten Himmel – oder seine eigene private Hölle finden zu lassen.

Wie viele dieser potenziellen Himmel und Höllen im Augenblick bewohnt sind und von welcher Art Kreaturen, können wir nicht einmal ahnen. Die nächste ist Millionen mal weiter entfernt als Mars oder Venus, diese heute noch fernen Ziele unserer nächsten Generationen. Doch die Schranken der Entfernung schwinden schnell; eines Tages werden wir vielleicht in der Sternenwelt unser Ebenbild vorfinden – oder Übermenschen.“

Aus: Arthur C. Clarke. 2001 – Odyssee im Weltraum. Basierend auf dem Drehbuch von Arthur C. Clarke und Stanley Kubrick. Vorwort von A.C.C. und S.K. Erstmals veröffentlicht in Großbritannien von Hutchinson 1968.

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