Thoughts & Insights

Kunst, Komplexität und Management

Die dritte Station der Global Encounter Tour: OUBEY in Wien

Am 14. und 15. November waren einige von OUBEYs Bildern im Rahmen einer international hochkarätig besetzten Managementkonferenz zu sehen, dem diesjährigen Global Peter Drucker Forum in Wien. Das zentrale Thema dieser Konferenz lautete „Managing Complexity“.

OUBEY hat sich mit der Frage, was Komplexität tatsächlich ist und welche Bedeutung sie auf der Erde und im Kosmos hat, von jungen Jahren an sehr intensiv auseinandergesetzt. In seiner Kunst ging es ihm darum, Komplexität „gerade nicht auf eine verborgene gesetzmäßige Einfachheit zu reduzieren, sondern sie im Zauber ihrer Unkontrollierbarkeit zu belassen“. Der dreiminütige Film „OUBEY Complexity“ bringt dieses Verständnis anschaulich zum Ausdruck.

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Die Präsentation von OUBEYs Kunst im Rahmen dieses Drucker Forums war mit drei Fragen bzw. drei Herausforderungen verbunden:

  • Die Frage nach dem Management von Komplexität, die im Mittelpunkt des Drucker Forums stand und das Grundverständnis von Komplexität, das in OUBEYs Kunst zum Ausdruck kommt, stehen in einem offensichtlichen Widerspruch zueinander. Was würde passieren, wenn diese beiden sehr unterschiedlichen Haltungen des „Im Zauber der Unkontrollierbarkeit belassen Wollens“ und des „Komplexität Managen Wollens“ sich so nahe kommen wie es im Rahmen dieser Konferenz möglich war.
  • Eine zweite Frage war die, ob die lautlose und unmittelbar wirkende Universalsprache von OUBEYs Bildern im verbal-intellektuell dominierten prall gefüllten Konferenzprogramm mit seinen Reden und Diskussionen ausdrucksstark genug sein würde, um allein aus sich selbst heraus, d.h. ohne je selbst explizites Thema der Konferenz zu sein, die Aufmerksamkeit und das Interesse der teilnehmenden Manager auf sich ziehen zu können.
    Dies gilt umso mehr, als die hierfür zur Verfügung stehende Zeit auf die Pausen der Konferenz beschränkt war und netto etwa fünf Stunden in zwei Tagen betrug. Die Zuteilung der Zeitkontingente machte aus dieser Frage also eine echte Herausforderung.
  • Und schließlich stellte das Ambiente im Haus der Industrie, wo die Veranstaltung stattfand, als prachtvolle klassizistische Kulisse mit Marmor, Prunksäulen und Kaiserportraits eine mächtige, omnipräsente optische Konkurrenz zur OUBEYs Bildern dar.
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Kunstausstellungen finden üblicherweise in einem Ambiente statt, das die Ermöglichung einer vollen und ausschließlichen Konzentration auf die Kunst zum Ziel hat. In Wien dagegen gab es aufgrund der beschriebenen Rahmenbedingungen einen Kontext aus unterschiedlichsten, sich gegenseitig beeinflussenden und die Aufmerksamkeit der Teilnehmer beanspruchenden Themen und Faktoren. Dabei war nicht vorhersagbar, zu welchen Konsequenzen dieser Sachverhalt im Hinblick auf die Wahrnehmung von OUBEYs Kunst führen würde. Tendenziell also eine komplexe Situation.

Einmal habe ich mich in der Vorbereitung gefragt, ob es wirklich eine gute Entscheidung sei, OUBEYs Kunst einer solchen dreifachen Herausforderung auszusetzen. Nun kann ich im Nachhinein sagen, dass ich sehr froh darüber bin, diese Entscheidung so getroffen zu haben. Denn OUBEYs Bilder haben nicht nur der konkurrierenden Kulisse Paroli geboten, sondern im Laufe der zwei Veranstaltungstage nach und nach auch ein wachsendes Interesse unter den ManagerInnen auf sich gezogen.

Dieses Interesse widmete sich am ersten Tag zunächst vor allem den Bildern, und dann auch zunehmend den Encounter Videos zu diesen Bildern. Das Modell der Encounters im Film weckte offensichtlich bei Vielen die Neugier auf das Erlebnis eines „Open Encounter“ mit einem noch ungesehenen Bild von OUBEY. Denn am zweiten Tag wurde das Interesse dann so groß, dass die Zeit am Ende nicht reichte, um jedem diese Möglichkeit tatsächlich auch geben zu können. Das ist sehr erfreulich und schade zugleich.

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Ich bin auch deshalb froh über diese Entscheidung, weil gerade die bewusste Nichteinbeziehung von OUBEYs Kunst ins offizielle Konferenzprogramm dafür sorgte, dass sie die Chance bekam, ihre anziehende Kraft auf eher subversive Weise außerhalb der Tagungsräume unter Beweis zu stellen. Eine Managerin beschrieb es für sich am Ende so: „Als ich mir gestern Mittag überhaupt erst einmal ein paar Minuten Zeit genommen habe, um diese Bilder anzuschauen, saugten sie mich regelrecht in sich hinein, ließen mich auf angenehme Weise nicht mehr los. Also nahm ich mir in der nächsten Pause mehr Zeit und jetzt habe ich eben selbst einen Encounter gemacht. Das war ein tolles Erlebnis mit einem tollen Bild. Ich glaube, dass ich jetzt besser verstehe, was Komplexität eigentlich ausmacht.“ OUBEY inspiriert zu neugierigem Grenzgängertum – eine der wesentlichen Voraussetzungen für den konstruktiven Umgang mit Komplexität.

 

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