Thoughts & Insights

OUBEY GOES AFRICA – Wie eine unwahrscheinlich gewordene Geschichte wahr wurde

Eineinhalb Jahre lang versuchte ich, für eine Station der OUBEY Global Tour in Afrika geeignete Partner zu finden – ohne Erfolg. Anfang dieses Jahres legte ich meinen Wunsch beiseite. Ich gab ihn nicht auf, verfolgte ihn aber nicht aktiv weiter.

Nun komme ich von einem einwöchigen Aufenthalt zur Vorbereitung der nächsten Station der OUBEY Global Encounter Tour aus Uganda zurück.

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In dieser letzten Woche wurde ich in Uganda immer wieder gefragt, wie ich auf die Idee kam, mit OUBEYs Kunst dorthin reisen zu wollen. Bis vor zweieinhalb Monaten wäre ich niemals auf die Idee gekommen, mit OUBEY nach Uganda zu reisen. Also war diese Frage auch für mich selbst sehr interessant. Die damit verbundene Geschichte zeigt, was geschehen kann, wenn man im Vertrauen auf die Anziehungskräfte vorhandener Energien dem Möglichen eine Chance gibt, Wirklichkeit zu werden. Ich erzähle diese Geschichte hier in aller Kürze. Ich erzähle sie nicht zuletzt auch deshalb, weil ich hoffe, dass sie andere dazu ermutigen wird, der vermeintlichen Kraft des Planens immer öfter einmal auch das Vertrauen auf die Möglichkeit des Geschehens entgegenzusetzen.

Vor gerade mal zwei Monaten sprach in einer Konferenzpause des Freedom Forum in Oslo, die absolut nichts mit dem MINDKISS Projekt zu tun hatte, ein Mensch, der mich und das OUBEY MINDKISS Projekt seit einem Jahr kennt, mit einem anderen Konferenzteilnehmer namens Eirik Jarl Trondsen ohne mein Wissen über mein Projekt. Als ich nach der Pause ins Auditorium zurückkehrte, stellte sich heraus, dass eben dieser Eirik direkt hinter mir in der nächsten Stuhlreihe saß. Wir wechselten ein paar Sätze, ich gab ihm meine Karte und den kleinen Leporello übers Projekt. Danach sahen wir uns nicht wieder.

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Wenige Tage später erhielt ich eine Einladung nach Uganda. Eirik hatte sich die Website des OUBEY MINDKISS Projekts sehr genau angeschaut und fand, dass ein Besuch der Global Encounter Tour in Uganda sinnvoll und reizvoll sein könnte. Er kennt Uganda und Kenya seit 20 Jahren, betreibt dort seit vielen Jahren das von ihm initiierte Affirmative Art Projekt, das junge Menschen in diesen Ländern dabei unterstützt, in der allgemeinen Perspektivlosigkeit für sich selbst eine persönliche Perspektive zu entwickeln – auf künstlerischen Wegen der Selbstentdeckung und des Selbstausdrucks. Da das MINDKISS Projekt eher Interdisziplinarität sucht als die Nähe zu anderer Kunst, war ich skeptisch. Als ich die Website des „Affirmative Art“ Projekts sah, verwandelte sich diese Skepsis sofort in Neugier und Sympathie.

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So nahm ich seine Einladung an. Für unser Vorbereitungstreffen in Uganda blieb letztlich nur ein kurzes Zeitfenster in der letzten Juliwoche. Es war einer dieser Entscheidungsmomente, die ich „it´s now or never“ nenne. Also quetschte ich aus meinem vollen Kalender die letzte Juliwoche heraus, buchte den Flug und das Hotel und fand mich am 26. Juli mittags in Entebbe wieder. Nicht wissend, wen ich dort eigentlich treffen und was ich dort erleben würde. Zum allerersten Mal in meinem Leben überhaupt in Afrika. Ein kleines Abenteuer.

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Mein (Selbst)Vertrauen wurde reichlich belohnt. Eirik war und ist nicht nur selbst begeistert von der Idee dieser Zusammenarbeit. Er hatte im Vorfeld auch die potenziellen einheimischen Partner der Nagandu International Academy of Art and Design NIAAD und des Makerere College in Kampala, der Hauptstadt Ugandas, neugierig gemacht. In den intensiven Begegnungen und Gesprächen, die ich mit ihm, Dr. Kizito Maria und Dr. Bruno Sserunkuuma führen konnte, wurde deutlich, dass es sich hier um einen Glücksfall der besonderen Art handelt.

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Die große Freude unserer Partner an OUBEYs Kunst, das tiefe Verständnis von deren Bedeutung, die vollkommene Übereinstimmung mit den Grundideen des OUBEY MINDKISS Projekts und, darüber hinaus, sogar erste Ideen zur Schaffung ganz neuer Resonanzräume, die es im OUBEY Projekt bisher noch nie gegeben hat – einerseits. Und andererseits auch meine Begeisterung für die ausdauernde großartige Leistung dieser außergewöhnlichen Menschen über so viele Jahre hinweg, der Verlorenheit und Perspektivlosigkeit junger Menschen in ihrem Land – die Mehrzahl ist jünger als 30 Jahre – etwas aus eigener Kraft entgegenzusetzen.

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So vieles habe ich erlebt in dieser Woche, was zu erzählen wert wäre, aber den Rahmen dieses Beitrags sprengen würde. Immer wieder wurde mir gesagt, welch große Ehre es sei, dass ich mit OUBEYs Kunst nach Uganda kommen werde im Dezember dieses Jahres. Ich kann darauf nur antworten, dass ich die bisher erlebte Resonanz und die damit verbundene Einladung meinerseits als große Ehre für mich und auch für OUBEY und seine Kunst empfinde. Etwas Schöneres und Aufregenderes als diese bevorstehende Station der Global Encounter Tour kann ich mir für unser Projekt derzeit kaum vorstellen.

Angesichts der Infrastruktur vor Ort wird die Logistik nicht einfach sein. Aber wir werden die Herausforderung meistern. Und wir werden eine Offenheit, Direktheit und Fröhlichkeit erleben im Umgang mit OUBEYs Bildern wie wir sie bisher nicht kannten. Dessen bin ich mir nach dieser Woche, in der ich so viel erleben und miterleben durfte, ganz sicher. Ich liebe diese Geschichte, schon jetzt.

 

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