Thoughts & Insights

Das Oubeyskop

„Es gibt das Mikroskop, es gibt das Teleskop und nun gibt es auch das Oubeyskop“, schrieb mir vor kurzem jemand, der sich wohl ein wenig tiefer in OUBEYs Werk hineinbewegt und hineingedacht hat und dabei zu einer Erkenntnis kam, die zu dieser Wortschöpfung führte.

Mir gefällt der Gedanke, der sich in dieser Wortschöpfung ausdrückt, sehr gut und ich denke, sie trifft einen ganz wesentlichen Aspekt von OUBEYs Denken und Schaffen auf den Punkt. Niemals wäre ich darauf gekommen das, was OUBEY uns in seinem Werk eröffnet, mit einem solchen Begriff zu charakterisieren. Dementsprechend erstaunt war ich, als ich das las. Muss man das erklären? Erklärungsversuche sind nicht meine Sache, aber ich kann der Einladung nicht widerstehen, diesen Gedanken aufzugreifen und ein wenig weiterzutreiben.

Der Blick, den uns die Mikroskope und Teleskope eröffnen, zeigt die kleinsten und größten Wesen und Strukturen, die es in unserem Universum und auf dieser Erde gibt. Was OUBEY uns in seinen Bildern offenlegt, sind die Geheimnisse hinter den Strukturen. Sie eröffnen uns eine neue Sichtweise auf uns selbst und auf unser Hiersein als Teil eines großen kosmischen Systems. Das ist nicht pathetisch oder romantisch und auch nicht dramatisch. Es ist einfach so. Genauso wirken sie. Wie ein Kanal, der uns durchs Gestrüpp des Lebens hindurch den Zugang zu unserem innersten Wissen und Ahnen ermöglicht – gepaart mit dem, was uns Forschung und Wissenschaft an neuen Erkenntnissen kontinuierlich liefern. Das ist es, was ich selbst immer und immer wieder erlebe, seit mehr als dreißig Jahren, wenn ich seine Bilder anschaue.

Im Vorfeld der fünften Station, der Global Encounter Tour die morgen und übermorgen in der Central European University in Budapest stattfinden wird, haben wir erstmals alle Bilder ins Social Web gestellt, die dort gezeigt werden. Jeden Tag ein Bild. Und dazu die Videoaufzeichnungen der Begegnungen, die diese Bilder mit Menschen erlebt haben, die sich intensiv und professionell mit ähnlichen Fragen und Themen beschäftigen, mit denen OUBEY sich beschäftigt hat. Außergewöhnliche, wunderbare Menschen – wie er selbst einer war.

So kam ich diesen Bildern wieder einmal ganz besonders nah. Und so habe ich auch die Eindrücke, Assoziationen und Reaktionen der Menschen, deren Begegnung mit einem dieser Bilder von OUBEY filmisch festgehalten wurde, wieder einmal besonders intensiv in mich aufgenommen. Der Reigen an Erlebnissen und Erkenntnissen, der sich mir da aufgetan hat, ist faszinierend und beeindruckend. Fritjof Capra sprach einmal vom „Kosmischen Reigen“.

Er tut sich auf durch den Blick in dieses Brennglas, das OUBEYs Bilder als „Inseln im Meer der Gedanken und Gefühle“, wie er selbst es einmal nannte, offenbart. Durch seine Bilder hindurch kann man diese Inseln nicht nur sehen, sondern auch geistig besuchen und kennenlernen. So gesehen ist die Neuschöpfung des Begriffs vom Oubeyskop auf seine eigene Weise wohl sehr zutreffend.

Mit herzlichem Dank an Charles Savage für die Inspiration dieser Wortschöpfung.

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